Die Kommunikation mit Menschen, die an Demenz leiden ist anders als die zwischen gesunden Personen.
Jeder Mensch ist einzigartig mit Stärken und mit Schwächen. Einige Dinge kann er besser, andere nicht so gut. Das ist ganz normal. Menschen mit Demenz sind kognitiv beeinträchtigt, d.h. ihre Wahrnehmung und Aufmerksamkeit sind durch die Krankheit verändert. Ihre Gedächtnisleistung, Umstellfähigkeit sowie die Lern- und Problemlösefähigkeit nehmen ab. Demenziell erkrankte Menschen verlieren geistige Fähigkeiten wie z.B. das Denken, Erinnern und Orientieren.
In unserem Verhalten im Umgang mit demenziell Erkrankten sollte daher in unserer Kommunikation mit ihnen die Hauptintension darin bestehen, sie zu stärken und nicht zu schwächen.
Beispiel: Eine Tochter findet unter den Nachthemden ihrer Mutter in deren Kleiderschrank mehrere angeschimmelte, alte Brötchen. Sie schimpft mit der Mutter und sagt:" Ich habe Dir doch schon oft gesagt, dass Du alte Brötchen wegwerfen sollst oder mir geben kannst und nicht im Kleiderschrank verstecken sollst. Was machst Du bloß immer? Willst Du mich verärgern? Was soll denn das? Du bekommst doch genug zu essen, Du musst nichts verwahren und verstecken!"
Für die Mutter ist ihr Verhalten, das Brötchen zu verstecken normal. Sie ist in den Kriegszeiten aufgewachsen und sie hatte mit ihrer Familie wenig zu essen in der Nachkriegszeit. Sie hat Lebensmittel als nicht selbstverständliches Gut kennengelernt und als überlebenswichtig. Daher will sie auf keinen Fall Lebensmittel wegschmeißen und versteckt sie lieber, sodass niemand ihr diese entwenden kann. Dann vergisst sie jedoch, wohin sie sie gelegt hat. Durch das Meckern ihrer Tochter wird sie mit ihrer Vergesslichkeit konfrontiert und die Erinnerungen an die Kriegs- und Nachkriegszeiten kommen zurück. Ihre Verwirrung steigt an und ihr Selbstgefühl wird noch geringer.
Natürlich ist die Tochter empört. Sinnvoll wäre jedoch der Versuch, die von Demenz betroffene Mutter zu stärken anstatt mit den Worten der Tochter zu schwächen. Stillschweigend könnte die Tochter über die alten, angeschimmelten Brötchen im Kleiderschrank hinwegsehen anstatt ihre Mutter mit ihrem Fund zu behelligen. Die Tochter könnte einfach sagen:" Ich nehme Deine Vorräte mit, die nicht mehr frisch und gut sind und kaufe Dir natürlich neue, die ich Dir dann in den Kühlschrank lege."
Wenn die Tochter die Biographie ihrer Mutter kennt, wovon auszugehen ist, dann weiß sie, dass ihre Mutter mit ihrer Familie nur wenig zu essen hatte in der Nachkriegszeit. Also haben Lebensmittel vermutlich eine andere Bedeutung für die Mutter als für die Tochter.
Hier hilft Empathie, sich in die an Demenz erkrankte Mutter hineinzuversetzen, um den Grund zu verstehen oder wenigstens zu erahnen, weshalb die Brötchen im Kleiderschrank lagen.
Menschen mit Demenz etwas vorzuwerfen macht keinen Sinn. Sie erinnern sich nicht mehr und es zeigt ihnen, wie hilflos sie sind und das macht ihnen Angst.
Sehr wichtig ist es für Menschen mit Demenz, dass man sie lobt oder ihnen eine Rückmeldung gibt, wenn erfreuliche Dinge getan werden. Z.B. könnte man sagen:
"Heute siehst Du wieder sehr hübsch aus mit der schönen Bluse."
"Dein Lächeln ist heute besonders schön."
"Toll, dass Du die Zwiebeln geschnitten hast. Das war sehr hilfreich von Dir."
Es ist äußerst wichtig, das zu würdigen, was Menschen mit Demenz gut gemacht haben. Es verleiht ihnen ein Gefühl von Selbstwert und dass sie gebraucht werden. Niemand sollte an Demenz erkrankte Menschen damit verunsichern ihnen zu sagen, was sie nicht gut getan haben. Genau das Gegenteil ist sehr wichtig. Ihnen zu vermitteln, dass sie Dinge großartig erledigt haben und wenn es auch nur die Suppe auf dem Herd ist, die erwärmt wurde und die sie gerührt haben.
Durch ein Lob fühlen sich Demenzkranke wertgeschätzt und ihr Selbstwert steigt.
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